Wir sprachen über Paradiese.
Sie führte sofort die Shoppingparadiese an. So weit so verbreitet und et voilà: es stimmte, wie eine Studie verschiedener namhafter, hier aber aus Umstandsgründen nicht genannter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Wuppertal bereits 1201 unter Karl dem Verkäufer herausgestellt hatte. Wenn an Paradiese geglaubt wird, dann an jene mit Rabatten.
Die Vorstellung beruhigte. Ein Paradies von solcher Art erscheint demokratisch, egalitär und liberal: Jeder Mensch kann rein. Zweifellos muss dafür niemand in die Luft gesprengt, verbrannt oder näher zu Gott gebracht werden. Freilich, nicht jeder Mensch kann etwas im Paradies erwerben, so weit sind wir nicht. Aber allein der sonnengoldene Glanz der Waren dürfte jede Nichterwerbsperson in einen wohligen Schlummer der Wohlbehaltenheit hüllen, aus dem er dann erwachen darf, wenn auch er das nötige Kleingeld hat, um das Paradies leer zu kaufen. Es bleibt ja nie leer.
Sie war schon gegangen, aber der Gedanke an das sich von selbst füllende Warenparadies begleitete mich noch; er war dauerhafter, tröstender, und zur Abwechslung einmal: pragmatisch.