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Spiegelfechterei

Der Gnadenstoß in Zeitlupe

Sie waren bei Facebook und sagten, komm doch auch, hier gibt’s was zu sehen. So kam ich zu Facebook und all denen im Facebook; alle waren im Facebook. Da gab’s was zu sehen: Wir sahen uns an und alle bei Facebook. Alle im Facebook sahen alle anderen im Facebook an, und sahen ihnen zu und sahen immer dann, wenn man zwischendurch zu ihnen sah wie jemand aus, der anderen Leuten hinterhersah, alle sahen zu allen anderen, allen anderen zu und hinterher, mal hoch, mal runter, halleluja, bei Facebook gab’s richtig was zu sehen, weil ja alle im Facebook waren und zusahen, dass sie mit dem Nachsehen hinterherkommen, kann man doch nicht alle gleichzeitig, sondern nur nacheinander ansehen und nicht allen gleichzeitig zu- oder hinterhersehen, insbesondere, wenn man sich bei vielen vorsehen muss, dass sie einem selbst nicht zuviel ansehen, während man zusieht und aussieht. Im Facebook liest man Aussehen. Aussehen kann jeder, deshalb ist ja jeder da und lässt sich beim Aussehen zusehen. Sieht jedenfalls so aus. Meistens jedenfalls. Aber meistens kann man gar nicht so lange sehen wie man will, weil es viel zu viel zu sehen gibt. Klar sahen wir einiges bei Facebook, denn wir blieben ja da und sahen allen anderen zu, die auch da blieben, im Facebook. Wir allen blieben bei Facebook und sahen uns zu, wie wir uns zusahen.

DAS MODERNE MÄRCHEN

Smartphone Smartphone in der Hand,

wer ist die Schönste im ganzen Land?

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