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Das über zahlreiche Abgründe gespannte Drahtseil erzittert beim ersten Schritt, seitdem Schwingung, Schwindel, Schwerkraftsuche: ein kleines Paar Füße zwar, doch tatendrangschwer; und wenn sie erst den Tanz, den Sprung, den Sprint entdecken! Da kennt der in den Füßen Steckende den Abgrund nicht, erst nach und nach entdeckt sich einer wie der andere und gähnt und giert nach Fallenden und jenen, die das Seil nicht trägt und allen, die es noch im Gang verkannten; sei es, dass ein Abgrund seine Schwerkraft steigert, sei es, dass das Drahtseil dünn erst, dann porös unter dem zu Tragenden zerpulvert, sei es, dass die Sicht des Drahtseilgängers selbiges verwinzigt und die Abgründe verriesigt – dass er glaubt, er sei ein Punkt auf einem Strich über dem Nichts. Und das wagt man euphemistisch einen Akt zu nennen, dieses Humpeln, Straucheln und mitunter Balancieren auf ner haaresbreiten Nadel über Stachelgründen, Messergruben, Tälern voller Scherben. Doch wie noch ganz im Gang begriffen dieses Drahtseil meistern, gar verbreitern und verdichten? Man kann es ja nicht eben kurz verlassen und auch nicht zurück. Als ob ein jeder von allein das könnte! Der Freund hingegen, jenes Fußpaar, das den Tanz begleitet und den Sprung ermöglicht und zum Sprint anspornt und einen Rhythmus tippt, das dehnt mit jedem Schritt das Drahtseil aus und lässt uns stehen, der Freund, das Fußpaar, das man fokussiert, wenn mal wieder so ein Abgrund droht, das Fußpaar, das mit unserem im Gleichschritt sowohl Breite als auch Dichte in das Drahtseil tritt.