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Der schlafende Adolf 

Der Mensch sei unschuldig, wenn er schlafe, wie ein Kind, Welpenanblicksrührseligkeitsherzmuskelschwäche gemeinhein angesichts des schlafenden Gesichts einer wehrlosen, wie krippenhaft dargebotenen Unschuldigkeit mit gesenkten Lidern, so die THESE, unschuldig, welcher Mensch überhaupt? Ein Mensch, der Mensch, der Mensch als Kind, unschuldig? Hineingeboren in eine, in diese Welt, in diese Welt weithinversponnener, dichtverknoteter Verbrechen?

Und Adolf? Ja, da winkt er aus dem Abstellkammerschrank. Alles muss sich an Adolf messen? Also gut! Also Adolf!
Der schlafende Adolf könne nicht gemeuchelt werden? Ob man nur den wachen Adolf, und wenn nicht Adolf, so doch Hitler, den wachen Hitler hätte hätte hätte meucheln sollen? Wer den schlafenden Adolf nicht jätet, so schon Konfuzius, Eurekakonferenz, so gegen 19:45, viele wissen das gar nicht, und wie genau kann man schon sein oder wie genau kann man schon irgendwas wissen, also Konfuzius sagte ja schon, wer nicht den schlafenden Adolf jäte, der brauche für den Hitler schließlich doch die Axt, so Konfuzius, und weisen Chinesen könnte man Wahrheiten ruhig glauben, wenn sie die aussprechen. Nun hörte man, hört! hört!, naturgemäß nicht auf den Weisen, der ja nichts gilt in welchem Land auch immer, sondern – und das wird ja gern so gehalten – ließ den Dingen, und das heißt insbesondere: Hitler, seinen Lauf, bis dieser diesen, d.h. den Lauf, dann eben nicht schlafend und eben nicht leise und eben nicht unschuldig in mehr oder weniger wachem Zustand gegen sich selbst richtete, ganz im Vertrauen offenbar, dass das Unkraut, d.h. Hitler, sich schon selbst vernichte, freilich, wie die weniger Weisen und vermutlich auch alle möglichen Chinesen, seien sie Konfuzius oder nicht, zugeben würden: erst viel zu spät, erst zu einem Moment, als schon der Gedanke an einen unschuldigen Garten nahezu undenkbar war. Aber undenkbar war so vieles bis es dann passierte. Nicht, dass Unkraut etwas neues wäre. Aber es überrasche ja schon, das hätte Konfuzius vermutlich auch gesagt, wie lange die Menschheit in einer leichtfertig-vergesslichen Weise Gartenpflege betreibe, mitunter gar glaube, Unkraut schlafe. Das Unkraut schläft nicht! Das sagt man doch, das hört man doch ständig. Oder wird das Unkraut erst zum Unkraut, wenn es wach wird? Und wenn nicht, wann dann? Hätte nicht schon Konfuzius das wesenhaft Unkrautige zurückgewiesen? Wer weiß. Freilich, das Problem sei stets die Erkenntnis, nicht nur von Unkraut, so Konfuzius sicherlich irgendwann einmal, seit jeher: Erkenntnis!, und nur weil wir heute das Unkraut von Gestern und so!, und Gestern war für viele doch schon viel zu lange her, und außerdem, ja, eben nicht, Sie wissen schon, so schon Konfuzius, und das Schlimmste: viele wissen das gar nicht.