';
side-area-logo

Die Frage war: Wofür steht Europa? Immer wieder wurde immer noch auf eine klare Antwort gewartet. Vagheiten gab es zuhauf, viele, vergeblich: Vages merkte sich niemand, niemand erinnerte sich an Sätze, die länger waren als eine Zeile, zeilenweise Nebensätzen, Relativierungen, Perspektivierungen, da setzt der Verstand aus, und ermattet, Schachmatt, Bauer wird geopfert und hat keine Ahnung, wofür. So verfällt man eben. Ach, wenn er sich doch endlich einmal wieder einem König anvertrauen könnte, der klare kurze Sätze spricht, Wörter von sich gibt mit wenig Silben voller Sinn. Die einen raus, die anderen rein. Wir sind gut, die Andren Feinde. Freiheit! Arbeit! Sicherheit! Und natürlich Wohstand! Das muss klar sein: Sein ohne klare Sätze ist doch nur Verwirrung, ein verwirktes Leben ohne diese wirkungsvollen kurzen Sätze. Wie will man führen, wenn das Banner fehlt, wie will man Beifallsstürme ernten, wenn man keine Wahrheit in die Köpfe jener pflanzt, die sehnlichst folgen wollen? Als ob Europa gar nicht führen wollte! Will man etwa nicht verführen, ausgerechnet du, Europa, die seit altersher empfänglich dafür war? Nicht nur führte, sondern auch liebäugelnd folgte? War’s nicht so, Europa, ich denke an den Bann des Stiers – der heute nur noch in der Küche landet. Ist nach all diesen Epochen epoché die Lösung? In der Küche stehen und Rindfleisch essen? Nun, besser als der Rindfleischmangel. In der Küche lebt man auch nicht schlecht. Und Kochen macht auch Freude, wenn man denn gelassen wird und niemand bettelt. Man kann dazu ne Sendung machen und erzählen: So geht Rindfleisch. Und dann zum Nachtisch Eierkuchen. Darum Europa, ist schon Recht, bevor du wieder mit dem Stier durchgehst, bleib in der Küche und näh auf deine Küchenfahne: Friede Freude Eierkuchen.