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Du bist SchriftstellerIn, DesignerIn, DenkerIn oder theoretisch und praktisch was auch immer und denkst die ganze Zeit: das kann ich besser, als die Lumpinnen und Lumpen bei den Huren. Amateure!, murrst du kopfschüttelnd und konstatierst anerkennungsknauserig wie du als genialer Mensch eben bist: so geht das nicht, so nicht. Was für ästhetische Kapitalverbrechen! Was für eine vulgärmarxistische Krisenhermeneutik! Dieses billige Hurenwerk muss optimiert werden, denkst du vielleicht, vielleicht denkst du auch in Begriffen wie: Maximierung, Verbesserung und Effizienz, das alles denkst du vielleicht und tust nichts. Wenn du alles besser kannst, dann mach‘. Viel zu viele, die es besser machen könnten, machen nichts, statt alles besser durch ein bisschen mehr als nichts. Mach hin. Mach was und dann schicks vorbei. Hör endlich auf, dich für dein Scheitern ohnmächtig zu schämen. Als ob wir etwas könnten. Was du siehst, ist nur das Scheitern, das wir noch geradewegs zu zeigen uns nicht komplett schämen – während all der andre Scheiß, der noch viel schlimmer ist, schon längst vermodert, wie all die anderen Versuche, ohne die es schließlich dieses Nichtmehrganzsoschlimmescheitern nicht gegeben hätte. Also los.

Aber ich habe keine Ideen. – Sehr gut, dann kannst du während des Wartens doch ein bisschen Merchandise kaufen: Leider ist grade das letzte Stück whatever™ weg, Riesennachfrage, wirklich unglaublich, Riesennachfrage, aber demnächst kommt die Limited-Edition whatever™ 2.0, vielleicht willst du zu den wenigen Glücklichen gehören, die es dank Vorbestellung 24 Stunden vor allen Anderen bekommen? Du könntest dich beim Auspacken von whatever™ 2.0 filmen und all die Anderen da draußen an deinem Glück teilhaben lassen, geteilte Freude ist schließlich doppelte Freude. Denk nur bitte an unseren Anteil, die üblichen 80% von allem, was du durch whatever™ 2.0 verdienst, du weißt schon, schon um Respekt uns gegenüber zu bekunden, Produkte fallen schließlich nicht aus dem Himmel. Ideen muss man auch bezahlen. Hast du übrigens gewusst, dass wir demnächst iDea™ anbieten? Als hätte dich die göttliche Muse geküsst. Nein, streich das. Als hätten es dir alle Musen gleichzeitig so total besorgt, dass du aus deinem euphorischen Totalausfall maximal gedankenschwanger auferstehst und berauscht im Meteoritenhagel genialer Einfälle stehst, SchöpferIn durch und durch.

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Nein, Spaß beiseite zu den anderen Lollis: Wenn du nichts erschaffen kannst, um so besser. Irgendwer muss schließlich das Geld ausgeben, Argument Wachstum, Argument Wohlstand, Argument Arbeitsplätze und Sicherheit, du weißt schon – und selbst wenn du es nicht weißt, erinnern wir dich daran. Gratis, ohne, dass du fragst. Na, weil wir dich eben lieben. Aber Liebe beiseite zu den anderen Lollis: Wenn du was tun willst, dann kopier dir doch die Bilder auf dieser Aktionismus-Seite, druck sie aus und kleb sie an den nächsten Konsumtempel, unter die nächstbeste Werbung, die dich kaufen will oder händige sie einer anderen Hure (männlichen oder weiblichen, gedachten oder gefühlten Geschlechts) aus. Hilf uns ein wenig bei der ideologischen Ansteckung. Markier alles, was uns Huren gefällt. Zeig deine Liebe und mach es gut. Mach mit uns die Welt gesund.

Es wird großartig, episch, atemberaubend, nichts weniger! Fall nicht auf die Lügen der Werbung Anderer rein. Alles, was du brauchst, ist iDea™. Alles andere ist abgekupfert und altbacken, Handwerkszeug von Demnächstarbeitslosen. Allein iDea™ befähigt dich zu allem. Weil es alles sein kann. Du bist unruhig und kreiselst um die Sinnfrage wie eine müde Motte, die nicht ankommt? Kein Problem, auch dafür gibt’s iDea™ – übrigens in zahlreichen Variationen und zu fair gestaffelten Preisen, nur für dich. Also choose now and think awesome!

Anleitung zu zivilem Ungehorsam [kommt].

den huren gefällt das

Was ist nicht zu lieben? Uns gefällt soviel. Sehender Aktionismus ist die aktive Würdigung der Umgebung durch Einwirken auf diese. Erkenne deine Gestaltungsmöglichkeiten! Gib dich der Umgebung hin: da der Kapitalismus unsere Umgebung darstellt, will so einiges gewürdigt sein. Also sieh dich um und zeig uns, was dir gefällt und uns gefallen könnte.

„Die Huren waren hier“ und weiteres,
sobald es fertig ist.