Bedingungsloses Grundeinsingen
oder
Die Gewohnheit ist ein Käfig ohne Vögel
[L’Homme au Chapeau Melon]
Die Idee sei das einzig Bedeutsame, hatte er gesagt. Die eigene Idee und nur die allein sei das Identitätsstiftende: das eigene Werk aus der eigenen Idee. Alles andere nur Zufall. Über einen Körper könne sich doch jeder definieren, das sei nicht schwer, denn jeder hätte einen Körper und diesen ganz anstrengungslos bekommen, ohne Mühe, ohne Disziplin, zufällig, einen Zufallskörper. Nur Körper sein, heiße: nur da sein, nicht existieren, nur ein Stein unter der Sonne, aber kein Lebewesen. Ein Körper ist nur schweigendes Material, ein leerer Wirt, das belegt gar nichts. Körper sind austauschbar, die Ideen nicht. Seine Idee sei nun das bedingungslose Grundeinsingen. Jeden morgen wolle er sich frei von Sorgen in die Welt einsingen, ohne Forderung oder Erwartung, nur froh, am Leben zu sein, in der Idee wie der Vogel im Himmel. So stand er in seiner Idee vor mir und ich hatte Mühe, ihn zu erkennen.