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Moondogs Grab

Eine farbenfrohe Note aus Blüten unter einer Büste aus Stein: die Totenmaske eines Mannes, dessen bürgerlicher Name unwichtig und kaum zu lesen ist, er sagte, er heiße Moondog und dieser Name bleibt. Dieser einzigartige Kopf mit weichen Zügen, dem Wikingerbart und den geschlossenen Augen, umgeben von zahllosen, gleich geschlagenen Grabsteinen mit mehr oder weniger individuellen Namen, gesetzt in mehr oder weniger unterschiedliche Schriften, in Gold und Weiß und Schwarz.
Das Grab ist schlicht und die Hecken stammen vom Nachbargrab: Familie Rapelius, ohne Blumen. Dahinter eine unwichtige Wand aus den üblichen Ziegelsteinen. Kies davor und Trampelpfade, Ausruhbänke und das satte Grün einzelner Eichen.
Ist das sein Grab, ich denke nicht, und hör‘ die Klage der Vögel. Ist das sein Grab, ich denke nicht, denn längst ist alles Erde, Luft und Energie, was früher mal ein Körper war und war denn dieser Mann nicht alles Mögliche zuerst und erst zuletzt auch Körper? Was ist ein Körper gegen das, was er erschuf, die Hülle gegen diesen Hauch, das alte Sterben gegen die Musik? Ist das sein Grab, ich denke nicht, dass es das gibt, und gieße manche der Parzellen der Verstorbenen und seh‘ und hör‘ den Regenwald und geh‘ beruhigt mit dem Utopischen.